Zwischen zwei Welten...

Nun ja, eigentlich wollte ich erst wieder im September einen Blog hochladen. Aber ich dachte mir heute, dass ich einen neuen Eintrag machen könnte, da ich seit gestern eine Woche bei meiner Gastfamilie wohne und ich mittwochs schon zwei Wochen in Estland befinden werde!

Ich kann wirklich sagen, dass diese Woche nicht immer einfach war... durch die ganze Umstellung seines Lebens weiss man nicht wirklich wo man hingehört. Ich lebe nicht mehr in der Schweiz, habe mich aber auch noch nicht an das Leben hier gewöhnt. Des Öfteren vermisse ich meine liebsten Menschen in der Schweiz.… aber wie mich jemand so schön daran erinnert hat:

"Distance means so little when someone means so much!"

In dieser Woche gab es auch Momente, in denen ich mich nirgendwo anderes hätte befinden wollen! Meine Gasteltern (Issi ja Emme - Papa und Mama :) ) sind so lieb zu mir! Auch die beiden Katzen, -Milli und Donna-, geben mir ein heimeliges Gefühl. Das Haus, in dem ich die nächsten 10 Monate wohnen werde, ist wunderschön und es hat einen riesigen Garten.

Mit Isse habe ich den Zuckersaft für die Bienen hergestellt! Wir haben im Laden 200kg Zucker gekauft, denn Isse besitzt 11 Bienenstöcke. In der vergangenen Woche war ich mit Isse auch im Wald und wir haben Pilze gesammelt. Es mag vielleicht langweilig klingen, aber ich habe es richtig genossen einfach mal mit jemandem durch den dichten Wald zu streifen (und davon gibt es hier genügend!) Das Pilzesammeln ist in Estland eine Art Tradition die man hier üblicherweise macht.

Im Estnischen heisst "Pilze" übrigens "seened" (Thanks a lot for teaching me this useful word, YFU-EESTI! <3)

Estnisch ist nach wie vor sehr schwierig für mich. Ich verstehe in einer Minute Sprechzeit nur eine paar Wörter, aber um den Inhalt zu verstehen reicht es meistens nicht.

Was auch ziemlich Estnisch ist, -glaube ich zumindest, weil ich es auch von anderen Austauschschülern gehört habe-, sind die Fernsehabende. Ich schaue hier so viel Fern, wie ich es schon lange nicht mehr getan habe. Diese Zeit am Abend ist aber immer soooo schön, weil dann die ganze Familie gemütlich vor dem Fernseher sitzt. :) Und ich lerne dabei Estnisch und Englisch. Die Serien und Spielfilme sind immer in Englisch mit estnischen Untertiteln. Und die Nachrichten schauen wir in Estnisch.

Das Wetter hier in Estland ist zum Teil ziemlich deprimierend...auch wenn man weiss, wie warm es in der Schweiz ist. Es ist meistens bewölkt und höchstens 15 Grad Celsius (ja, ihr habt es mir gesagt :) ) aber es ist irgendwie auch gemütlich und aufregend. Emme hat gesagt, dass sie hier auch schon Nordlichter gesehen haben! Klar nicht so Schöne und Grosse wie ganz hoch im Norden aber Nordlichter sind Nordlichter.

Als es freitags so kalt war, gingen wir in die hauseigene Sauna! Das ist für Estland sehr typisch und meine Familie geht normalerweise jede Woche in die Sauna. Man benutzt hier auch die typischen Birkenzweige und die Sauna wird hier mit Holz auf über 100 Grad Celsius aufgeheizt.

Nun gestern bin ich nach Tartu gefahren, um mich mit einer Austauschschülerin aus Deutschland zu treffen. Wir gingen in den Seilpark und es war einfach nur schön, mit jemandem gleichaltrigem sprechen zu können! Natürlich waren wir auch in der Stadt...(in Estland hat hier alles auch an Wochenenden offen)

Zudem hatten wir unseren estnischen Spracherfolg: Wir haben Pommes auf Estnisch bestellt! "Me tahaksime friikartuleid, palun"

Heute hat die Musikschule begonnen; darüber werde ich aber einen eigenen Eintrag machen. Am 1. September beginnt dann die "richtige" Schule mit einem grossen Fest.

Ja, ich habe nun viel darüber geschrieben was ich hier in Estland gemacht habe... Darum folgen jetzt die Fotos! :))