"Ma olen vahetusõpilane"

...die Musik war in meinem Leben schon immer ein wichtiger Teil! Deshalb habe ich mich vor einem Jahr für ein Musikaustauschprogramm entschieden. Das ist einer der Gründe, warum ich mich jetzt in Estland befinde. :)

Nun ja, ich wurde dadurch also in der Musikschule angemeldet. Am 28.8 begann die Musikschule und somit auch mein Geigenunterricht. Man muss sich das so vorstellen: Ich besuche zwei verschiedene Schulen; zum einen eine Musikschule und zum anderen ein Gymnasium. Die Musikschule ist hier aber auch jeden Tag und man besucht hier auch Solffegio-Unterricht und Musikgeschichte. In diesen Fächern verstehe ich momentan aber noch nichts und deshalb besuche ich momentan nur zweimal in der Woche den Geigenunterricht, einmal den Klavierunterricht und einmal die Kammermusik. Im Gymnasium werde ich noch den Chor besuchen. (In Estland sind Chöre sehr typisch und sie gehören definitiv zur Kultur). Ich bin also genug beschäftigt. :)

Am ersten "Schultag" lernte ich meine Geigenlehrerin kennen und es gab ein Vorspiel von anderen Schülern. Alle neuen Schüler wurden vorgestellt...also auch ich. Leider habe ich nicht verstanden, dass ich nach vorne gehen soll, aber die zwei netten Mädchen neben mir haben mich darauf hingewiesen. :) Ich habe von der Direktorin eine Schokolade bekommen, welche erstaunlich gut ist. Es ist ja keine Schweizer Schokolade... ;) Sowieso sind hier die Süssigkeiten richtig gut! Es gibt Kohuke, Torten, Bäckereien, Honigschokolade, Zimtschnecken...Und das Essen hier ist mit der Schweiz verglichen sehr günstig. Zum Beispiel bezahlt man hier in einem Laden für eine Zimtschnecke 30Cent im Laden. Im örtlichen Restaurant bezahlt man für ein "kleines Menu" 2 Euro! (Ich war mit meinem Gastvater da und wir hatten beide völlig genug gegessen mit dem kleinen Menu...)

Nach diesem kleinen Konzert in der Musikschule wurde ich netterweise von drei meiner Mitschüler nach Hause begleitet! Aitäh!

Am Freitag, 1. September, war dann der Schulstart im Gymnasium. JA es war ein Freitag! Die Schule beginnt hier landesweit IMMER am 1. September; egal welchen Wochentag es trifft. In Estland ist es üblich, dass man sich für den ersten Schultag sehr schön kleidet...und die SchülerInnen bringen der/m KlassenlehrerIn Blumen aus dem Garten mit.

Der erste Schultag beginnt immer mit einem feierlichen "Aktus". An diesem Aktus kommen alle Schüler und Lehrer zusammen und man wird vom Rektor begrüsst. Es gab auch einige Beiträge von SchülerInnen, wie zum Beispiel Musikstücke und Tänze. Auch ich habe etwas auf der Geige vorgespielt! Die Schülersprecherin hat mich zuerst vorgestellt und dann spielte ich vor der ganzen Schule ein Geigensolo...ich war soooo aufgeregt!

Nach diesem Aktus ging es für Alle ins Klassenzimmer. Es gab viele Informationen, welche ich aber nicht verstanden habe... Zum Glück ist meine Klassenlehrerin Englischlehrerin und meine Mitschüler sprechen zum Teil gut Englisch. Da habe ich gemerkt; ich bin ein Austauschschüler. - Ma olen vahetusõpilane. :)

Nach dem ganzen Spektakel bin ich mit einem netten Mädchen aus meiner Klasse nach Hause gelaufen. (Mein kurzer Schulweg an der frischen Luft schätze ich schon jetzt.)

Am Nachmittag fuhr ich nach Tartu um mich in der YFU-Office mit den anderen Austauschschülern zu treffen. YFU hat uns eingeladen, um mit ihnen den "esimene koolipäev" (erster Schultag) zu feiern. Wir sassen gemütlich zusammen und assen Kuchen. :) Danach gingen eine andere Austauschschülerin und ich ins Werner Cafe. Das ist sooo ein gemütliches Cafe in der Altstadt von Tartu. Tartu ist die zweitgrösste Stadt Estlands mit knapp 90.000 Einwohner. Tartu liegt ungefähr 50km südlich von Jõgeva und ist mit dem Zug gut erreichbar.

Nun werde ich diesen Blog wie immer mit ein paar Bildern abschliessen. Leider habe ich nicht so viele Bilder, weil ich ja selbst keine machen konnte. Sobald meine beiden Schulen ihre Fotos geteilt haben, werde ich diese auch hier posten. :)

Im nächsten Blog werde ich voraussichtlich etwas über die Schule, meine Stadt und meinen Trip mit meiner Gastfamilie nach Tallinn erzählen. Da folgen auch viele Bilder. :))

Bis bald und viele liebe, bereits kalte Grüsse vom Norden

Roxane