Rebased, Jõhvikad ja Vahetusõpilased

Tere hommikust! – Guten Morgen! Ich habe es auch mal wieder geschafft einen Blogeintrag zu schreiben. Ich habe ja schon einmal erwähnt, dass ich etwas Probleme mit dem Speicherplatz auf der Webseite habe. Nun haben wir aber eine vorübergehende Lösung gefunden und ich kann neue Blogposts mit vielen Bilden hochladen!

 

Nun zögere ich gar nicht lange, denn in der Zwischenzeit ist viel passiert.

 

Ende September ist hier in Estland überall die Rebastenädal. Übersetzt bedeutet es ‘Fuchswoche’ Das ganze Spektakel spielt sich zwischen den 10. Klässler und den 12. Klässlern ab. Also auch ich war involviert, da ich hier die 10. Klasse besuche. Die Jumalad (die Götter – also die 12. Klässler) stellen den Füchsen (den 10. Klässler) eine Woche lange verschiedene Aufgaben. An meiner Schule dauerte es nur drei Tage und es lief wie folgt ab. Am ersten Tag musste ich mich als Präsidentin von Estland verkleiden; am zweiten Tag als Jon Snow aus Games of Thrones und am dritten Tag als Merida aus Brave. Meine Mitschüler hatten aber andere Personen, die sie repräsentieren mussten.

 

Doch die Verkleidung war nicht unsere einzige Aufgabe. Jeden Morgen mussten wir um 08:14 vor dem Schulhaus sein und dort gab es Spiele in der die Klassen meines Jahrganges gegeneinander antreten mussten. Zudem hatten wir einige Regeln, welche wir beachten mussten. Zum Beispiel durften wir im Schulhaus nur ein Treppenhaus benutzten, duften nicht auf den Sofas sitzen, mussten einen Eimer als Schulthek benutzen oder mussten alle Lehrer und 12.Klässler grüssen.

 

Am zweite Tag am Abend gab es eine Art Probe für uns 10. Klässler. Man traf sich am frühen Abend auf dem Stadtplatz. Alle ‘Füchse’ wurden Hand in Hand zusammengeklebt (zwischen unseren Händen befand sich Porridge) und uns wurde die Augen verbunden. So wurden wir durch die halbe Stadt auf eine grosse Wiese geführt. Für mich war das eine riesige Herausforderung, da alle Anweisungen auf Estnisch waren. Normalerweise kann ich einfach schauen, was die anderen machen, aber in diesem Fall war das einfach nicht möglich. Auf dieser Wiese gab es dann auch wieder Spiele. Wir mussten zum Beispiel einen rohen Fisch von Mund zu Mund transportieren.

 

Am letzten Tag wurden wir von den 12. Klässlern als offizielle Schüler des Gymnasiums anerkannt. Uns wurde Schokolade geschenkt und wir bekamen ein Diplom.

Ich hoffe ich konnte die Rebastenädal anschaulich erklären und euch etwas näherbringen. Aber warum schreibe ich so einen langen Text darüber? Ich weiss, dass es in der Schweiz nichts Vergleichbares gibt und es ist hier in Estland sehr typisch. Zudem wird es auch ziemlich ernst genommen. Wenn man sagt, dass man teilnimmt, dann nimmt man auch teil und man lässt sich auch mit den Verkleidungen was Tolles einfallen. Ich finde es ziemlich cool, da es eine Klasse oder sogar die 10 und die 12. Klässler sehr verbindet!

 

 

Man kann hier aus der Stadt (welche 5000 Einwohner hat – für Estland sehr gross) rauslaufen und man findet weite Felder und Wälder.

 

Am Samstag habe ich das selbst erlebt. Ich war mit Issi Cranberrys sammeln. Beeren sammeln klingt, als wäre es was für alte Frauen; aber ich kann euch sagen, ich habe hier in Estland noch nicht mehr Sport gemacht, wie an diesem Tag! Denn die Cranberrys befinden sich im Sumpfgebiet. Da es ein sehr regnerischer Sommer war, hat sich der ganze Boden vollgesogen. Es war also so, als würde man im Tiefschnee laufen! Wir waren da für fünf Stunden und man kann sich vorstellen wie anstrengend das ist. Ich habe auch – wie man im Schweizerdeutschen so schön sagt – ‘en Gummistifel voll Wasser usezoge’… 😊 Trotz allem hat sich der Ausflug in den Sumpf sehr gelohnt! Die Bilder bestätigen es!

 

 

 

Am selben Abend bin ich noch nach Tartu gefahren. Wir trafen uns mit den anderen Austauschschülern. Es gibt zwei neue Austuschschüler hier in Estland, welche wir (glaube ich) herzlich in unsere YFU – Familie aufgenommen haben. Ich liebe die Zeit, welche ich mit den anderen Austauschschülern verbringen kann! Als ich nach Estland kam hatte ich solche Angst, dass ich mich nicht wohl fühle in dieser Gruppe. Aber die Austauschschüler und Volunteers sind so liebe Leute und man kann nicht beschreiben, wie gut es sich anfühlt, Leute zu haben, welche gerade das selbe erleben wie du selbst!

 

Am Sonntagmorgen ging es für mich und Issi früh los. Wir fuhren um 06.00 in der Früh los, denn wir wollten zum Angeln auf den Peipsisee. An diesem Morgen habe ich einen Sonnenaufgang gesehen, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Da Estland sooooo flach ist (der höchste Berg ist 318m) sieht man sehr gut, wie die Sonne aufgeht. Wir fuhren mit dem Boot auf dem Pepsisee Richtung Osten nach Russland, was den Effekt verstärkte! Seht selbst…

 

Beim Angeln wurden wir von Issi’s Onkel und dessen Kollege begleitet. Wir haben zwar nicht wirklich einen grossen Fisch gefangen aber ich habe etwa 10 kleine Fische aus dem Wasser gezogen. Zu Hause musste wir die Fische natürlich auch ausnehmen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das einmal machen würde, aber ich habe mich getraut!

 

Ich muss sagen, dass ich mich in diesen Wochen - seit meinem letzten Blogeintrag – hier in Estland immer wohler gefühlt habe. Jetzt wird aber alles zur Routine, ich spreche aber noch kein Estnisch. Ich verstehe zwar, wenn Personen ganz langsam mit mir sprechen, meistens bin ich dann aber zu langsam zum Antworten. Zudem habe ich auch ziemlich Angst Estnisch zu sprechen… was eigentlich nicht so sein dürfte!

 

Auch die Tage werden hier immer kürzer, was die Situation nicht gerade vereinfacht. Ich weiss aber auch, dass ich nicht erwarten kann, dass ich in 2 Monaten ein Leben aufbaue, wie ich es in 16 Jahren getan habe.

 

Nun ja, nächste Woche bin ich 2 Monate hier und es ist schon 1/5 des Austauschs vorbei! Das klingt heftig… Ich freue mich aber auf nächstes Wochenende, da es ein ‘Autumnmeeting’ von YFU gibt. 😊

 

Ich möchte mich bei euch bedanken, dass ihr alle meinen Blog lest! Es ist so schön zu hören, dass Leute sich für mein Abenteuer interessieren. Und da ich weiss, dass mein Blog gelesen wir, bin ich mir sicher, dass die lange Arbeit vor dem Computer nicht umsonst war. Es motiviert mich sehr diesen Blog weiterzuführen. Ein nächster Blogeintrag kommt bald… head agea Roxane

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Ma (Montag, 09 Oktober 2017 15:01)

    Vielen Dank, liebe Roxane, dass wir deine Erlebnisse mit dir teilen dürfen. Deine Berichte geben mir eine Idee, wie das Leben in diesem Land sein kann. Und es ist doch ein wahres Geschenk, wie du die Natur erleben kannst. alles Liebe Ma

  • #2

    Ma (Montag, 09 Oktober 2017 15:03)

    was macht ihr mit den Cranbeerys? - kaufe die immer im Beutel ;-)

  • #3

    Roxane (Montag, 09 Oktober 2017 15:51)

    Die Cranberrys wurde zu Confitüre verarbeitet und es wurde daraus so eine Art Mousse gemacht. :)

  • #4

    N. Frei (Donnerstag, 04 Januar 2018 17:56)

    Liebe Roxane

    Können wir bitte bei deiner Rückkehr die Rebastenädal bei uns and der Schule einführen und das mit den Erstklässlern machen? Das wäre so toll! :)

    Liebe Grüsse
    N. Frei

  • #5

    Roxane (Donnerstag, 04 Januar 2018 18:24)

    Hehe die Idee wäre schon gut!! Es macht auf jeden Fall Spass für Alle!! :)